Es fing ganz still und heimlich an – wie so viele Dinge im Leben blieben die Anfänge der Bewegung fast unbemerkt. Der Amerikanische Collie war quasi gleichbedeutend mit einem Langhaarcollie – was auch sonst? Das war bei den Briten nicht anders.“Lassie“ spukte in den Köpfen der Leute herum und war allgegenwärtig. Der Kurzhaarcollie war zwar irgendwo existent, zumindest steht das ja im Rassestandard so, aber weitgehend unerkannt. Zumindest hier in Europa. Besitzer von Kurzhaarcollies wurden immer wieder gefragt: „Ist der geschoren?“, oder „Ist in der Mischung ein Collie mit drin?“ Tja das war lange das harte Los meiner Vorfahren… Stephie war da ja auch nicht besser, langhaarig sollte ein Collie sein und dark sable. Naja ok, bei Stephie sollte es dann doch lieber weiß sein – mit dark sable Flecken. Pah! Wie langweilig! Meine Oma mütterlicherseits –also die Mama von meiner Mama Lucy- die war auch weiß mit dark sable Abzeichen. Kam direkt aus Amerika – eine Schönheit, jawoll! Trotz der Unmengen an langen Haaren. Nun hat Stephie nach einem passenden Partner für meine Oma gesucht, aber unter all den langhaarigen Kandidaten war keiner dabei, der ihren Ansprüchen an Gebäude, Charakter und Gesundheitswerten genügt hätte. Stephie kann da sehr pingelig sein! Also hat sie über die Grenzen Deutschlands hinweg geguckt und hat meinen Opa Fellow gefunden- in Holland. Der war perfekt. Nur hatte er zwei kleine Schönheitsfehler: er war blue merle (nicht gerade Stephie’s Farbe) und er war kurzhaarig! Jeder, der Stephie kennt, war doch stark verwundert… Aber Stephie waren eben andere Werte, vor allem Gesundheit und Wesen wichtiger. So gab es hier den ersten Kurzhaarwurf, meine Mutter Lucy war ein Welpe davon.
Mein Opa Fellow Onkel und Tanten...
Stephie fand es sehr erstaunlich, dass sich die Kurzhaarcollies vom Wesen doch deutlich von den Langhaar unterscheiden – wir sind nicht solche Weicheier, haha! Stephie hat aber trotzdem alle Welpen verkauft, auch meine Mama. Deren Besitzer wollten unbedingt, dass Lucy mal Welpen bekommt, so kam sie dann mit zwei Jahren für einen gedachten Wurf in die Heide zurück. Stephie wollte aus der Verpaarung gerne einen Welpen behalten – natürlich langhaarig, war ja klar. Deshalb wurde Prince als mein Vater auserkoren. So weit so gut. Als wir dann geboren wurden, hat sich Stephie gleich in Romy verknallt. Mein langhaarige und – naa wie ihr euch denken könnt—weiße Schwester mit dark sable Abzeichen. Mich fand sie nicht so prickelnd, aber da kannte sie mich noch nicht gut genug! Dirk hingegen fand mich super – äh, na sagen wir mal: Originell… Das erste, was er über mich gesagt hat: „Boah die sieht ja aus wie eine Fleckenhyäne, witzig bunt!“ Ja richtig! SOWAS musste ich mir hier anhören… Es folgte ein verbaler Kampf der (Ehe-)Geschlechter und am Ende durfte ich bleiben und Romy lebt jetzt bei Regina. Auflage von Stephie an Dirk: Wenn ER mich haben wollte, dann sollte ER sich auch um meine Ausbildung kümmern. Tja, da hatte Stephie noch Illusionen… Heute ist sie schlauer und käme gar nicht mehr auf solche Ideen- sie sind eh Hirngespinste. Relativ schnell war klar, dass Dirk’s Zeit dann doch nicht dafür reichte, neben dem Beruf eine kleine Urmel zu erziehen. Also haben Stephie und ich uns zusammengerauft und ich habe ihr dann mal flugs ihre Grenzen gezeigt in puncto Hundeerziehung. Sie hatte bisher nur Langhaar-Luschen erzogen, aber jetzt kam ich! So kam es zwischen uns zur berühmten Liebe auf den 2. Blick, dafür aber umso heftiger, kann ich euch sagen J Da war ich nun der erste hochoffizielle Kurzhaarcollie in der Heide- in Blue Merle versteht sich. Alle Stephiekenner wollten es wieder mal nicht glauben- aber jedem wurde schnell klar, dass zwischen uns noch nicht mal ein Blatt Papier passt. So eng sind wir miteinander J
Ich!! 11 Wochen jung aber schon soo schlau..
Unerwarteterweise blieb meine Mutter Lucy bei uns und schwupps- da waren wir schon zwei Smoothies. Nun waren wir nicht mehr zu übersehen. Alle anderen Freunde, Bekannte und Clubmitglieder betrachteten mich mit Skepsis wie eine Außerirdische, aber ich habe sie ALLE mit meinem unwiderstehlichen Charme und den feuchten Küssen um den Finger gewickelt- war ganz leicht. Nun hatte Stephie Blut geleckt und dachte bei einem neuen Lover für mich und Mama ganz konkret an einen Kurzen. Der Zufall kam ihr Zuhilfe und sie fand in Israel (ja am A… der Welt) einen schicken neuen Loverboy für uns- in TRARAAAA: WEIß!! Natürlich mit sable Körperflecken, unnötig das zu erwähnen…
Mein Loverboy :-)
Jetzt war der Kurzhaarvirus komplett bei Stephie ausgebrochen und bei ihr schlug das CSS (Collie-Sammel-Syndrom) zu – in Kurzhaar sozusagen. Ratz-Fatz kam der kleine Terrorkrümel Eloise hinzu- eine elegante Schönheit in sable merle, genauer gesagt eine cremefarbene Elfe mit einem aparten Muster aus Bodyspots in Toffegold und bernsteinfarbenen Augen. Aber leider trügt der äußere Schein- sie ist eine echte Plage und steckt irgendwie dauerhaft in der Pubertät- ein echter Lästling momentan. Aber eben auch mit Bestnoten, was die Gesundheit betrifft. Aber das kennt man ja- Unkraut vergeht nicht… Momentan diskutieren wir noch, wer den Dauerplatz mit Stephie auf dem Sofa abonniert hat. Das ist in meinem Alter zwar unwürdig, darüber überhaupt zu diskutieren, aber die kleine Zecke ist echt hartnäckig- ganz der Papa Frostie.
Naa, habt ihr es bemerkt? Klammheimlich haben wir zahlenmäßig hier zuhause aufgerüstet und es steht jetzt 50:50 Lang- und Kurzhaar. Tja soo schnell kann es kommen… zumindest war das bis Sonntag so. Ich darf euch heute stolz verkünden: Wir haben jetzt die Oberhand! Jetzt ist es mit der Herrschaft der Langhaarigen hier vorbei, jawoll! (Das darf Hazel jetzt aber nicht hören, die ist so reizbar in der letzten Zeit…) Wir haben jetzt eine Neue, natürlich kurzhaarig, macht ja sonst keinen Sinn das Geschreibsel hier. Ihr erratet NIE in welcher Farbe!! Ich höre es noch in meinen Ohren hallen: „Niemals ein Tricolor in meinem Hause, never ever!“ PAH! Alles nur leere Worte, denn jetzt ist es geschehen: Die Hölle ist eingefroren, die Flüsse fliessen flussaufwärts und die Mäuse fressen Katzen:
Bei uns ist eine TRICOLOR Hündin eingezogen!!! Leela heißt sie, ist supernett und verspielt, nur ein wenig klein im Verhältnis zu uns. Naja, hat halt auch britische Vorfahren, ist aber ganz niedlich und hat genauso tolle Gesundheitswerte wie Eloise- genetisch frei von allem, was wir testen. Jetzt sind wir auch farblich komplett, ok bei den Weißen fehlen noch ein paar Farbvarianten, aber wir arbeiten dran. Stella hat sich jetzt auch auf unsere Seite geschlagen, sie hat sich in einen lackschwarzen Kurzhaarrüden verknallt, den Tesla, schaut mal:
Schmucker Kerl, was? Die beiden haben auch schon fleißig am Nachwuchs gearbeitet, Ende Oktober werden wir dann das Ergebnis sehen, wenn alles geklappt hat. Ihr seht, wir haben das Ruder übernommen! Gegner ignoriert, Zweifler überzeugt und am Ende haben wir gesiegt! Vive la révolution – es lebe die Revolution!
In diesem Sinne-
wie immer liebe Grüße,
Eure Urmel