Heatherland's Trip to the USA

Hallo liebe Besucher von Heatherland's Homepage! Da die deutsche Zucht des American White Collies dringend auf Fremdblut durch Importe angewiesen ist, war es diesmal an uns, unser neues Familienmitglied aus mehreren viel versprechenden Würfen in den USA auszusuchen. Unsere gesammelten Erfahrungen und Erlebnisse möchten wir gerne anderen Interessierten weitervermitteln, wir hoffen, der folgende Bericht ist unterhaltsam und informativ...

Die Suche...

Die beste und direkteste Art, mit amerikanischen Züchtern in Kontakt zu treten, ist über das Internet. Unter uns deutschen Züchtern sind zwar mehrere amerikanische und kanadische Züchter des American White Collie bekannt, jedoch haben diese bekannten Züchter meistens schon einmal Hunde nach Europa exportiert und deren Blutlinien sind hier dann schon vertreten. Gerade das wollten wir ja vermeiden, wir wollten einen völlig blutsfremden Hund.

Über internationale Suchmaschinen kommt man dem Ziel schon näher, jedoch kostet das Durchforsten von geeigneten Homepages diverser Züchter viele, viele Nächte vor dem Computer, statt im ehelichen Bett...Nachdem wir zwei Züchter von weißen Collies gefunden hatten, deren Hunde uns gefielen, nahmen wir den Kontakt auf. Die ersten mails gingen schnell hin und her, jedoch verlangten alle Züchter vorweg erst einmal ein sog. „deposit" (Anzahlung) für einen Welpen aus einem Wurf, der noch nicht einmal gezeugt worden war. Da wir nur eine sable oder sable merle Hündin mit wenig farbigen Abzeichen und nach unserer Wahl haben wollten, kam eine derartige Verfahrensweise für uns nicht in Frage. Wir wollten nicht irgendeinen weißen Collie, sondern unseren weißen Collie! Dafür hatten die Züchter jedoch kein Verständnis und die Kontakte kühlten merklich ab.

Schließlich erfuhr ich von einem Wurf mit 9 weißen Welpen in New York. Der Wurf war gerade geboren und in dem Wurf waren 3 weiße sable Hündinnen, zwei davon sable merle. Es waren bereits Bilder per mail zu bestaunen und wir waren uns schnell einig: Eine von den sable merle Hündinnen sollte es sein, und sonst keine!!

welpenUSA

Wir nahmen den Kontakt mit der Züchterin auf, stellten uns vor und baten um die Zusage für die Hündin. Jedoch: Wir erhielten nur die vierte Wahl nach diversen anderen Interessenten. Die wollten zwar nicht alle eine Hündin, jedoch war unser Eifer erst einmal gebremst worden....

Erst als die Welpen fast 4 Wochen alt waren, erhielten wir die Zusage, dass wir "Gracie" bekommen könnten. Die Freude war riesengroß!! Doch jetzt ging der Spaß erst los: Die gesamte Einfuhr war zu organisieren - ein Spaß, der mich etliche Jahre meines Lebens kosten sollte, rein nervlich gesehen...

gracie1

Die Formalitäten...

Ich hatte mich vorher nur oberflächlich mit der Einfuhr eines Hundes aus den USA beschäftigt, deshalb bat ich Iris Perner um Rat und Hilfe. Sie hatte das Procedere schon einmal durchlebt und einen Hund importiert. Dieser Hund war jedoch bei der Einfuhr ca. 16 Wochen alt und für den Flug in besserer Konstitution als ein 10 Wochen alter Welpe. Und der Flug als Cargo-Hund soll kein Zuckerschlecken sein...

Also kam schnell der Entschluss: Wir fliegen persönlich in die Staaten und begleiten unseren Hund auf der langen Reise nach Deutschland. Wir wollten den Hund mit in die Kabine nehmen, damit es nicht so stressig und laut für ihn würde. Haben wir so gedacht... Aber wie heißt es noch so schön: Der Mensch denkt, und Gott lenkt... In diesem Fall lenkte nicht nur Gott, sondern auch die Lufthansa!

Ich habe Unmengen an Geld vertelefoniert und bin eigentlich nur auf Hindernisse gestoßen. Wäre ich nicht so stur und eigensinnig veranlagt (meine Mitmenschen können ein Lied davon singen...) hätte ich sicher resigniert. Es fing damit an, dass anscheinend nur die Lufthansa erlaubte, lebende Tiere in der Kabine zu transportieren, die zudem noch keine 12 Wochen alt waren. Alle anderen Fluggesellschaften und Cargo-Unternehmen transportieren Welpen erst ab 12 Wochen, da sie das Risiko, dass die Tiere verenden, als zu groß einstufen. Na super!! Ab der 12. Woche muss jedoch für die Einfuhr nach Deutschland eine Tollwut-Impfung durchgeführt worden sein, die mindestens 30 Tage alt sein muss, und erst ab der 12. Woche geimpft werden kann. In der Praxis heißt das: Welpen im Alter von 12-16 Wochen können nicht importiert werden, da sie eine Impfung benötigen, die erst 30 Tage „gewirkt" haben muss und während dieser 30 Tage können sie natürlich auch nicht eingeführt werden. Bitte fragen Sie jetzt nicht, was das für einen Sinn haben soll. Ich weiß es nicht, aber irgendein Bürohengst wird es sicher mal gewusst haben.

Also Lufthansa. Problem Nr.1, die Fluggesellschaft, war also gelöst. Es folgte gleich Problem Nr.2: Die Hin- und Rückflüge nach New York waren bereits stark gebucht.

Ich bekam gerade noch einen Platz für einen akzeptablen Sonderpreis von € 420.- pro Person. Ohne Hund natürlich, der kostet extra. Ich ließ bedauerlicherweise 2 Tage ins Land fließen, bevor ich mich um den Hund in der Kabine kümmerte. Die Telefondrähte mit der Lufthansa glühten, aber das Ergebnis, Problem Nr.3, war unumstößlich: Damit ich den Welpen in der Kabine transportieren kann, muss er in einer Box sitzen, die 45 x 50 x 20cm nicht überschreitet. Wohlgemerkt: 20cm Höhe!!!!!!!!!!! Außerdem sollte der Hund sich darin artgerecht hinstellen, umdrehen und ausgestreckt hinlegen können. Kennen Sie einen Collie, oder irgendeinen anderen Hund, den Sie auf 20 cm Höhe zusammenfalten können, aber bitte so, dass er danach noch aufrecht stehen kann?? Auf diesen logischen Einwand hin bekam ich zu hören, dass normalerweise nur Kaninchen, Frettchen und kleine Katzen in diesen Genuss kämen...

Da ich kein Frettchen kaufen wollte (wollte ich wirklich nicht!), bekam ich das Angebot, den Hund als Übergepäck aufzugeben. Der Hund sollte dann in einem extra klimatisierten Raum in Nähe der Stewardessen reisen. Der Vorteil: Ich müsste nur Übergepäck-Gebühren bezahlten, bräuchte keine Einfuhrgenehmigung, und der Hund könnte am Schalter ein- und ausgecheckt werden, ganz problemlos, wie man mir versicherte. Ich musste mich darauf einlassen, in der Hoffnung, dass es dem Hund dort gut gehen würde.

Kaum atmete ich auf, als meine eigene Dummheit mich in Form von Mega-Problem-Nr.4 einholte: Die Züchterin sagte, sie wohne in NEW YORK. Also habe ich in meiner grenzenlosen Weisheit den Flug Frankfurt nach NY /JFK-Airport gebucht. Nun stellte sich leider heraus, dass sie nicht New York CITY meinte, sondern New York STATE!!! Ein Unterschied von ca. 900 Meilen Fahrt quer durch den Bundesstaat New York bis nach Buffalo, kurz hinter die kanadische Grenze...

Der Flug war zu Sondertarifen gebucht worden, Umbuchung oder Stornierung ausgeschlossen. Also auf ins Internet und einen Mietwagen gebucht. Wie das mit Problemen so ist: Sie tauchen in Rudeln auf.. Problem Nr. 5: Die Zeit. Ich hatte meinen Rückflug nur 2 Tage später gebucht und hatte 54 Stunden Zeit, um am Flughafen auszuchecken, quer durch die Innenstadt von Manhattan, über Dutzende von Highways bis nach Buffalo und wieder zurück (906 Meilen) zu fahren. Das sind ca. 1540 Kilometer mit einer max. Höchstgeschwindigkeit von ca. 100 km/ Std. (65 mph). Reine Fahrtzeit OHNE Zwischenfälle alleine 15 Stunden... Inzwischen kamen selbst mir ernste Zweifel und ein Hauch von Panik machte sich in mir breit...

Alleine war dieser Trip unmöglich zu schaffen, zu zweit nur mit einem straffen Zeitplan und einem "Ortskundigen", der die Gepflogenheiten in Amerika kannte. Glücklicherweise gibt es gute Freunde, und einen ortskundigen noch dazu. Detlev, ein langjähriger Freund und Amerika-Kenner, erklärte sich spontan bereit, mich zu begleiten. An dieser Stelle lieber Detlev: DANKE!!!

Nun kam Problem Nr. 6 angaloppiert: Die Kosten. Die waren ohne Detlev schon explodiert. Nun konnte ich von ihm schlecht neben Urlaub, Freizeit und seinen Nerven auch noch sein Geld fordern. Selbstverständlich kamen nun weitere Kosten für Flug, Übernachtung, Verpflegung, etc. dazu. Überschlagsweise würde mich unsere kleine Hündin inzwischen ca. € 2.600 kosten, eine Menge Holz....

Aber mein Optimismus war wiedererwacht und die Lösung lag nahe: Wir kontaktierten Pam und kauften kurzerhand eine weitere Hündin aus dem Wurf. Pam kam mir mit dem Preis sehr entgegen. Die zweite Hündin, eine weiße Collieschönheit mit blue merle Abzeichen, fand schnell eine Interessentin in Bayern. So konnten wir die Kosten ein wenig aufteilen, der Löwenanteil lag natürlich bei uns.

Ich begann allmählich, mich wieder wohler zu fühlen, da erreicht mich eine Mail aus der Schweiz: Eine nette Interessentin suchte seit Jahren einen weißen Collierüden und hoffte von unserem Wurf den einzigen Rüden zu bekommen. Sie hatte schon Kontakt in die USA aufgenommen, um dort einen Hund zu erwerben, was sich jedoch bisher als sehr mühsam und wenig vertrauensvoll entwickelt hatte. Annemarie war mir sehr sympathisch und da ich ja Probleme so liebe, erzählte ich Ihr von dem Wurf, in dem noch ein weißer Rüde mit blue merle Abzeichen zu haben war. Zu diesem Zeitpunkt war es Dienstagmorgen, am Freitag sollte es losgehen. Es verstrich ein ganzer Tag, ehe ich Antwort von Pam bekam. Ich bin sicher, sie hielt mich mittlerweile für völlig durchgeknallt oder für einen Hundehändler, jedoch gab sie mir die Zusage für den Rüden.

Nun ging es erst richtig los: Das Geld für den Rüden, Transport, etc. musste vor meiner Abreise bei mir eingetroffen sein. Per Überweisung unmöglich. Also steckte die verzweifelte Annemarie das gesamte Bargeld aufgeteilt auf 3 Eilbriefe in Deutschland in die Post, damit es rechtzeitig hier einträfe. Annemarie: Danke für Dein grenzenloses Vertrauen! Ich weiß nicht, ob ich einem Fremden ohne schriftliche Unterlagen so viel Geld überlassen hätte...

Nun wollte ich den dritten Hund bei der Lufthansa wiederum als Übergepäck anmelden. Nur zur Information: Inzwischen hatten wir Mittwoch.. Doch ich hatte nicht mit Lufthansa gerechnet: Pro Person nur einen Hund als Übergepäck, mehr war nicht erlaubt. Sch....!

Also musste Django (der Rüde) als Cargo-Hund per Fracht fliegen; zwar in der gleichen Maschine, aber mit mehr Frachtgebühren und ---- nur mit einer Einfuhrgenehmigung vom Hessischen Sozialministerium. Nach Anfrage erteilte Auskunft: 10 Tage Bearbeitungszeit...

Hilfe!! Ich muss Frau Huber vom Ministerium danken, dass Sie mein Flehen erhört hat und die Genehmigung für Django bereits am Donnerstag per Nachnahme bei uns eintraf!!!

Ich habe dann mehrmals mit Lufthansa-Cargo in New York telefoniert, um Django zu buchen, natürlich auf der gleichen Maschine wie wir. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit.

Inzwischen war ich mit den Nerven völlig runter, bevor es überhaupt losging. Freitagnachmittag bekam ich noch eine Mütze Schlaf, dann war es soweit...

Es geht los..

Mit leichtem Gepäck und einer Hundebox fuhren wir Freitagnacht los nach Frankfurt. Wir kamen gut durch und waren rechtzeitig am Flughafen, um einzuchecken. Wir flogen hin mit dem Lufthansa-Partner Singapore-Airlines. Service gut, Essen grauenvoll (Reis mit Shrimps und fetten Schweinswürstchen.... noch Fragen?), Platzangebot wie in einer Sardinenbüchse. Flugdauer: Fast 8 Stunden. Ankunftszeit NY. 12.30 p.m. (nachmittags), Temperatur: 26 Grad C.

Der Transport mittels Shuttle zur Autoverleihfirma war auch gut organisiert. Das reservierte Auto existierte zwar nicht, dafür natürlich ein viieel besseres, natürlich viieel teurer...Wir hatten keine Wahl, also rein in den Dodge. Manhattan war erstaunlich klein und gut begrünt, ich hatte das Gefühl, in einer Hamburger Nebenstraße zu fahren, nur die Wolkenkratzer störten diesen Eindruck. 

Die Strassen sind dort einspurig. Als wir endlich raus waren aus der Stadt, wurde ich zum Kartenlesen verdammt, Detlev fuhr. Die Landschaft im Staat New York ist wunderschön. Alles Waldgebiet mit ganz anderen Bäumen wie hier, jedoch alles sehr europäisch anmutend.

manhattan

Da wir nur die Highways entlang fuhren, mussten wir unsere "Nahrung" aus den anliegenden "Restaurants" beziehen. Das hieß leider nur eins: Burger mit Pommes, Pommes mit Burger, Burger mit Pommes... Zur Auswahl hatten wir Mc Donalds, Burger King, Wendy's, etc. Ich war vorher schon kein Freund von Fast-Food, jetzt habe ich eine richtige Allergie dagegen entwickelt.

Dieser Tag war der Längste in meinem bisherigen Leben: Vom Sonnenaufgang in Frankfurt bis Sonnenuntergang in Rochester waren 24,5 Stunden vergangen. Um 11.30.p.m. Ortszeit, also fast um Mitternacht, ergatterten wir, inzwischen mit zwei zusätzlichen gekauften Transportboxen, ein Motel. So hatten wir die erste Strecke bis Buffalo fast geschafft. Dadurch konnten wir uns den Luxus erlauben, am nächsten Tag die sagenhaften Niagara Falls zu besichtigen.

niagara falls

Ich kann jetzt verstehen, warum so viele Menschen dort ihre Flitterwochen verbringen. Die Fälle sind ein Naturschauspiel, die man eigentlich gesehen haben MUSS. Es würde diesen Bericht sprengen, und ich kann wohl auch gar nicht alles aufschreiben, was ich für Eindrücke und Erlebnisse gehabt habe.

Das Beste war eine Dusche am Fuß der Fälle in der Gischt von dem sog. "Horse-Shoe-Fall"; es gibt dort Boote, die direkt unter die Fälle fahren. Sie heissen alle "Maid of the Mist". Unter dem Boot wirkte das Wasser, als ob es kochte; über einem 100 Meter Wasser, das in nur 10 Meter Entfernung direkt vor einem in einem Nebel aus Dampf und Luft in den unteren See fällt.... Es war schlichtweg WAHNSINN !!!

maidofthemist


Nach diesem Erlebnis war klar, wie unsere kleine Hündin heißen würde:

HEATHERLAND’s WHITE MAID OF THE MIST NIAGARA

Wir hatten leider nur 4 Stunden für die Fälle, dann mussten wir zum vereinbarten Treffpunkt. Pam erwartete uns schon mit den 3 Welpen im Gepäck. Bilder sind ja eine Sache, aber wenn man seinem Hund dann gegenüber steht, und weiß, man hat den Richtigen ausgesucht, dann ist das ein tolles Gefühl. Zwischen Niagara und mir hat es sofort "gefunkt", alle Strapazen und Probleme waren wie weggewischt...

3 hunde im auto

Leider nicht für lange, denn in unseren ach so tollen Dodge passten nur 2 Boxen auf den Rücksitz. Also mussten sich zwei Welpen vorrübergehend eine Box teilen, es half nichts. Ich regelte mit Pam die Formalitäten (Traveller-Cheques gegen Health Certificates und die Registration of Application vom AKC). 

formularitaeten

pamela und ich 2 

Wir fuhren noch an diesem Tag und in der Nacht die Hälfte der Strecke zurück Richtung New York und übernachteten in einem Motel in Albany. Mit den Hunden bekamen wir nur mit Mühe ein Zimmer, dann auch nur Raucher... Die Hunde waren erstaunlich ruhig und gelassen.

im motel

Der nächste Tag stand wie eine Mauer vor uns: Schaffen wir es rechtzeitig zur Lufthansa-Cargo-Area, reicht die Zeit zum Einchecken der Hunde und von uns für den Rückflug?

Der JFK- Airport hat die Größe einer mittleren Kleinstadt, der Lufthansa-Cargo-Bereich war einer winzig kleiner Punkt darin, den es zu finden galt... Nur: es existierte kein Plan, wir mussten uns durchfragen. Wir fanden ihn tatsächlich. Nach langer Zeit. Inzwischen war mir allerdings siedend heiß eingefallen, dass Lufthansa nur Hunde unter 12 Wochen transportiert, wenn sie in Begleitung als Übergepäck fliegen. Cargo-Hunde müssen mindestens 16 Wochen alt sein... 

cargo check in 

Ich musste es darauf ankommen lassen. Die Amerikaner unterscheiden sich in wesentlichen Dingen von uns Deutschen: Sie sind nicht so genau... Der Hund wurde einfach gewogen, die Einfuhrgenehmigung und das Gesundheitszeugnis in einem Briefumschlag an die Box geklebt, die Fracht bezahlt, und los ging es. Dauer: 15 Minuten. Ich konnte es nicht fassen. (Wie hätte ich auch Annemarie erklären können, dass ihr Hund leider die nächsten 6 Wochen am Airport bleiben muss, bis er die Altersgrenze erreicht hätte???)

Wir brachten das Auto 6 Stunden später als geplant zurück, was mit $ 60 Extrakosten quittiert wurde, war ja klar... Ich versuchte noch ein bisschen mit der Autoverleihfirma zu handeln (vielleicht ein wenig zu laut, ich gebe es ja zu..), aber irgendwie war ich dort nicht sehr beliebt.

Die Rache kam sofort: Das Shuttle, das uns zum Airport bringen sollte, fuhr zweimal glatt an unserem Terminal vorbei, bis alle anderen Passagiere mit ihren Koffern ausgestiegen waren. Dann kam der Fahrer des Shuttles irgendwie in einen Rausch und heizte wie von tausend Hunden gehetzt (es waren ja eigentlich nur 3...) über den Terminal-Bereich um uns abzuliefern. Dabei musste er in letzter Sekunde einer sich plötzlich öffnenden Tür eines anderen parkenden Shuttles ausweichen, kam von der Fahrspur ab und plättete um Haaaaaaresbreite einen Fußgänger mit Gepäck. Der Fahrer stand definitiv mit einem Bein schon in der Todeszelle... Wir saßen hinten mit den Hundeboxen und machten bereits unser Testament. Die Hunde fingen an zu kotz.... und mir war auch stark danach zumute.

Selbstredend, dass der Mann sich sein Trinkgeld sonst wo hin stecken konnte, als wir wider Erwarten den Lufthansa-Abflug-Terminal erreichten...

Ab nach Hause...

Das Einchecken verlief erwartungsgemäß total unproblematisch (Transport am Schalter bezahlen, Hund aufs Band, Ident-Kleber um die Griffe und schon kam ein Angestellter und brachte die Hunde persönlich an Bord).

warten zum check in


Der Flug zurück war noch beengter, die "Nacht" dauert nur 4 Stunden. Nun rechnete ich zumindest in Deutschland mit mehr Kontrolle und Formalitäten. Als wir jedoch an das Gepäckband kamen, waren die Koffer noch nicht da, jedoch standen die Welpen schon abholbereit ( jeder hätte sie ohne Kontrolle mitnehmen können.. ) da. Sie hatten den Flug besser überstanden als wir.

Die Besitzer der blue merle Hündin waren schon da und nahmen ihren Hund gleich in Empfang. Aus der geplanten Kaffeepause wurde nichts, da unser Lokal vor der Bestellung der Getränke vom Bundesgrenzschutz wegen Bombenalarms geräumt wurde. Warum: Es stand dort ein "unidentifiziertes Kofferstück"... Also kein Kaffee

Inzwischen war Annemarie aus der Schweiz eingetroffen und wir trafen uns wieder bei Lufthansa-Cargo. Erst die Frachtpapiere entgegennehmen, dann zum Amtstierarzt, zum Zoll und dann zur Tierstation. Danach konnte Annemarie überglücklich endlich ihren kleinen Django in Empfang nehmen. 

annemarie empfaengt django

Die Rückfahrt 500 km nach Hause verlief wieder glatt uns problemlos. Dort angekommen nahmen Niagara und ich erst einmal ein ausführliches Duschbad...

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Die Vorbereitungen und die Reise waren stressig, zweifellos. Aber sie waren ein unvergessliches Erlebnis, an dessen Ende wir jetzt stolze Besitzer einer wundervollen Hündin sind und zusammen mit unserem Nachwuchsrüden Cherokee auf eine hoffnungsvolle züchterische Zukunft blicken...

heatherlands future1

Nachtrag vom 18.03.2007:

Fast fünf Jahre später hat sich unser Traum erfüllt: Gracie's und Cherokee's erster Wurf wurde geboren! 

2007