Finally! Endlich!

Hallo liebe Leserschaft, an dieser Stelle möchte ich von meiner jüngsten Reise in die USA berichten.

Viel Spaß beim Lesen!

17. März 2022

In drei Tagen soll es losgehen Richtung Amsterdam, dann weiter nach Boston, um Moonie abzuholen. Soweit war ich schon einmal…  Aber damals kam dann das völlig Unerwartete, das uns alle für lange Zeit im Bann halten würde… Daher lasst uns an den Anfang gehen:

Oktober 2019

Es ist mal wieder soweit 😊 Knapp 10 Jahre ist es her, dass wir unser Zuchtprogramm mit zwei US-Importen aufgefrischt haben, jetzt bin ich wieder auf der Suche nach einem künftigen Importrüden, frei nach dem Motto: Neue Männer braucht das Land!

Aber nicht irgendeinen Welpen aus der hintersten Ecke von Kanada, per Bild gekauft und dann per Fracht nach Europa geschickt, von einem Züchter, den niemand kennt und der sich weiß Gott wie entwickeln könnte, inklusiver diverser Erkrankungen. Einen Hund aus bestenfalls mittelmäßigen Linien, der sich erwartungsgemäß dann auch nur mittelmäßig entwickelt und der dann nur eingesetzt wird, weil er ja ein „echter Ami“ ist. Dass so ein Hund die Zucht nicht bereichert, ist klar.

Nein, ich habe da dann doch höhere Ansprüche. Ich wollte einen bereits erwachsenen Rüden, der auf alles genetisch und röntgenologisch untersucht und für einwandfrei befunden wurde. Ein Rüde mit einwandfreiem Körperbau und Aussehen. Am besten ein Rüde, der sich bereits auf Ausstellungen. bewährt hat und den Titel „American Champion“ erreicht hat. Ein Rüde mit einem souveränen und wesensfesten Charakter, liebenswert und personenbezogen – kurz: ich will ein rosa Einhorn – oder besser gesagt: ich will DAS rosa Einhorn für meine Zucht.

Jetzt wachsen Einhörner nicht auf Bäumen. Um so einen Hund zu bekommen, braucht man Kontakte zu seriösen Züchtern, die bereit sind, einem so einen Hund komplett durchzuchecken, inkl. HD-Röntgen mit Narkose. Die so einen Hund weit weg nach Europa verkaufen, wo er auf Ausstellungen in den USA für den heimischen Kennel keine Werbung mehr laufen kann. Der vom Wesen her nicht nur schöngeredet, sondern wirklich einwandfrei und gut sozialisiert ist. Ein Züchter, dem man komplett vertrauen kann und der auch willens und in der Lage ist, die ganzen Exportpapiere und Zertifikate für den Hund bei den entsprechenden Stellen zu besorgen- ein enormer Aufwand. Das macht niemand mal eben so. Das macht man nur, wenn man sich persönlich kennt. Daher war meine erste Anlaufstelle für mein Einhorn die Züchterin, sie ich seit nunmehr 2007 kenne, als ich sie das erste Mal in Boston besuchte. Ich habe damals meine erste Hündin von ihr abgeholt und drei nette Tage bei ihr verbracht. Der Reisebericht „Massachusetts“ erzählt davon. „VELEVET“ blieb nicht der einzige Hund von Laura, sie war auch zweimal bei uns in Deutschland, um bei uns Schauen zu richten. Laura LaBounty ist AKC-Richterin (American Kennel Club) und züchtet seit 30 Jahren Lang- und Kurzhaarcollies in den USA und das überaus erfolgreich. Bei ihrem letzten Besuch hier in Deutschland bei uns hat sie mir versprochen, mir irgendwann einen schönen Kurzhaarrüden für unsere Zucht zu geben. Ich solle mich melden. Nun, das tat ich dann gleich als Erstes. Laura kennt meine -aus amerikanischer Sicht- hochfliegenden Ansprüche was Wesen, Exterieur und Gesundheit anbelangt und hat Verständnis dafür. Auf meine Anfrage hin bot sie mir einen noch jungen Rüden an, der gerade sein Championat erreicht hatte und der nach einem Zuchteinsatz bei ihr abzugeben wäre. Sein Name: AM. CH. SPECIAL SUN, MOON AND STARZ (mit „Z“) – Rufname MOONIE. Hier die ersten Bilder, die sie mir von Moonie geschickt hat:

 MoonieBOW1 600

 

MoonieBOW 3

 

MoonieBOW2 600

 

MoonieBOW 600

Sie hatte ihn den ganzen Sommer auf landesweiten Ausstellungen vorgestellt und wollte ihn jetzt selber für die Zucht nutzen. Aber in 6 Monaten könnte er abgegeben werden. 6 Monate sind genug Zeit, um ihn genetisch durchzutesten und auch die Hüften röntgen zu lassen. Dazu war sie bereit und es begann die Zeit des Wartens. Bei der Genetik war ich auf alles gefasst, aber wenn einer die passenden genetisch komplett freien Hündinnen für ihn hätte, dann ich. Die Tests ergaben, dass er selber klinisch einwandfrei ist, aber Träger für DM, MDR1 (+/-) und DMS AaBb ist. Er braucht also Partnerinnen mit MDR1 +/+, DM non-carrier und auch DMS aabb. MDR1 ist kein Problem, ich habe ausschließlich MDR1 +/+ Hündinnen. DM carrier ist nur Pepper, der Rest ist ebenfalls genetisch frei. Und bei DMS fällt nur Lara heraus, alle anderen haben die Optimalkonstellation aabb. Böse Zungen behaupten ja gerne, dass ich genetisch frei Hunde sammele, wie Briefmarken, aber jetzt ist auch klar, warum. Diese Hunde kann ich mit absolut jedem Partner verpaaren, was die genetischen Werte betrifft. Dadurch kann ich von der genetischen Vielfalt her „aus dem Vollen schöpfen“ und jeden guten Zuchtpartner einsetzen, der selber genetisch nicht ganz so hervorragend daherkommt. Meine Mädels (und Rüden) gleichen das immer aus.

Daher waren die Ergebnisse von Moonie zwar wichtig, ändern aber nichts an seiner möglichen Eignung für mich. Wichtiger ist das Röntgen auf HD. Laura hat das Röntgen veranlasst und seine Aufnahmen wurden zur offiziellen Auswertungsstelle des AKC in Amerika- der OFA- Orthopedic Foundation for Animals- eingesandt. Da in den USA nur wenige Züchter ihre Hunde röntgen lassen, wird das Zuchtziel „HD-frei“ dort nicht so streng verfolgt, wie hier in Europa. Viele Hunde kommen deshalb mit einer „Good“ oder „Fair“- Auswertung daher, und das ist schon ein gutes Ergebnis! Hier mal der Vergleich von den amerikanischen und europäischen Auswertungsergebnissen:

OFA

FCI (europäisch)

Excellent

A-1   frei

Good

A-2   frei

Fair

B-1   Übergangsform

Borderline

B-2   Übergangsform

Mild

C       leicht

Moderate

D      mittel

Severe

E      schwer

Als Moonie’s Ergebnis kam, war selbst Laura ganz aus dem Häuschen: EXCELLENT – besser geht nicht. Spätestens jetzt bekam mein rosa Einhorn eine glitzernde Decke 😊 Kurz darauf wurde noch ein Spermiogramm von Moonie gemacht (aktive Spermien sollte er ja schon haben, also fruchtbar sein) und Laura hat bei der Gelegenheit gleich TK-Sperma von ihm einfrieren lassen, damit sie nach seiner „Auswanderung“ noch darauf für sich zurückgreifen kann. Jetzt galt es Fakten zu schaffen. Ich habe Moonie’s Kaufpreis an Laura beglichen und Tickets für ihn und mich für Anfang April gebucht. So weit, so gut. Der Winter kam, Laura bekam erste Würfe von Moonie und die Welpen waren superschön, kräftig im Knochenbau und hatten sein tolles Gesicht geerbt. Super 😊

April 2020

Der Winter verstrich und ich bereitete mich langsam auf meine Reise vor, da erschien ein kleines, ekliges Virus namens CORONA auf der Bildfläche... Anfangs noch völlig unterschätzt, kam es weltweit so richtig in Fahrt. Die Infektionszahlen stiegen bekanntermaßen. Und ganze Länder machten dicht. Drei Tage vor meinem Abflug im April 2020 machten auch die USA die Grenzen dicht für Europäer – auf unbestimmte Zeit. Am 08.04.2020 kam von KLM die Email: IHR FLUG WURDE STORNIERT!  Nur 1 Woche später und ich hätte Moonie hier gehabt. Sollte nicht sein. Was nun? Laura und ich sind davon ausgegangen, dass sich die Situation in 2-3 Monaten wieder beruhigen würde und wieder Passagierflüge verkehren würden. Eine Anfrage bei einer gewerblichen „PET SHIPPING COMPANY“ ergab leider nichts, da ohne Passagierflüge auch keine Haustiere transportiert werden können- von wem auch immer. Also warteten wir darauf, dass der Flugverkehr von Europa in die USA wieder startete.

April 2021

Genau 1 Jahr später waren wir nicht einen Schritt weiter. Immer noch keine Linienflüge zwischen USA und Europa. Und keine Änderung der Situation in Sicht. Moonie war inzwischen 3,5 Jahre alt und ich wollte seiner Vermittlung an einen neuen Besitzer nicht länger im Wege stehen. In Absprache mit Laura haben wir unsere Vereinbarung aufgelöst. Was für ein Mist! Was für eine verpasste Chance für meine Zuchtpläne. Mein rosa Einhorn flog davon…

November 2021

Endlich! Ab Ende November sollte der Flugverkehr zwischen Europa und den USA wieder starten! Ich war inzwischen geimpft und (fast) geboostert, mein Wunsch nach einem US-Rüden wurde wieder wach. Ich hatte die letzten 6 Monate keinen Kontakt mehr zu Laura, ich hatte 28 Welpen zu betreuen und nicht annähernd die Zeit für private Mailkontakte „mal eben so“. Aber jetzt! Ich war auf Laura’s Facebook-Seite und sah, dass Moonie offenbar noch bei ihr war und sie ihn dort für interessierte Züchter anbot. Der Post war aber schon 6 Wochen alt. Schon wieder knapp verpasst? Ich kontaktierte Laura und tatsächlich- sie hatte bereits eine Züchterin in Kansas, die interessiert war. Moonie sollte im April auf der 2022 CCA National Specialty (die jährlich stattfindende bundesweite größte Ausstellung des Collie Clubs of America) ausgestellt werden und dann dort von seiner neuen Besitzerin abgeholt werden. Das darf doch nicht wahr sein- schon wieder knapp verpasst! Ich schrieb ihr, dass ich auf jeden Fall Plan B sein würde, falls es mit dem Verkauf nach Kansas nicht klappen würde. Für alle Fälle…

Dezember 2021

Email von Laura… Der Kontakt zu der Züchterin in Kansas würde immer schleppender und die Anzahlung für Moonie war immer noch nicht entrichtet. Ob ich tatsächlich noch Interesse an ihm hätte…?...

Zwei Minuten später war die Anzahlung per PayPal auf Laura’s Konto und mein rosa Einhorn war wieder mein!! Flug für mich gebucht. Kein Thema. Flug für Moonie? Problem! Ich hatte zwar über KLM gebucht (hatte da noch einen Gutschein offen, haha), aber den Flug sollte Delta ausführen. Also war Delta für den Transport des Hundes zuständig. Und Delta transportiert zur Zeit nur Therapy Dogs, Military Dogs und Emotional Dogs (?). Keine normalen Haushunde. Na toll! Aber das war wohl ein alleiniges Delta-Problem, KLM wollte meinen Hund mitnehmen, nur eben in einer KLM-Maschine. Die flog dann später am Abend des Rückfluges- aber egal! Hund als „animal in hold“ für den Flug reserviert, Bezahlung des Hundetransports dann vor Ort beim Einchecken. Sehr gut!

März 2022

Jetzt begann die Lauferei für Laura von Tierklinik, lokalem Vet-Amt, Reproductive Vet-Clinic, etc. bis hin zum Zoll. Das ist in den USA wesentlich weitläufiger, für eine Bescheinigung musste sie dann mal eben 2 Stunden pro Fahrt einrechnen und mehr. Impfbescheinigung, EU-Mikrochip, erneutes Spermiogramm, ausführliches und beglaubigtes Gesundheitszeugnis (mit Siegel), Akklimations-Bescheinigung, Entwurmung, Kotprobe, Test auf Brucella Canis, etc. etc. Mal eben schlappe 1100 Dollar reine Vet-Kosten zusätzlich. Ohne Laura’s Aufwand für Sprit, Maut- und Parkgebühren. Dann Flug für mich und Moonie (sein Rückflug sollte 600 Euro kosten, mein Hin- und Rückflugticket war billiger!), Hotel am Flughafen für 3 Tage, Verpflegung, Spritkosten für 1800 km (2 Mal Amsterdam hin- und zurück beim Literpreis von € 2,39!!) kamen dazu. Da war ich dann schon bei schlappen 3500 Euro Extrakosten. Dann noch der Kaufpreis für Moonie an sich. Was so ein durchgecheckter, gesunder, amerikanischer Champion mit einem Pedigree, in dem es von Champions, Grandchampions und ROM-Hunden nur so wimmelt, gekostet hat, überlasse ich der Phantasie der Leserschaft…

Am 17. März ging es endlich los! Auf nach Amsterdam! Start um 2 Uhr in der Früh. Mit dabei mein großer Rucksack und der leere Flugkennel, in dem Moonie auf dem Rückflug reisen soll. Durch Corona musste ich im Vorweg diverse Dokumente bei KLM hochladen, u.a. mein Internationales Europäisches Impfzertifikat (komplette Grundimmunisierung ist erforderlich) und ein aktueller, beglaubigter Antigen-Schnelltest, den ich am Nachmittag davor noch gemacht habe. Ferner eine Gesundheitsauskunft und die Versicherung, frei von Corona-Symptomen zu sein, ohne die ich nicht in die USA einreisen darf. Überhaupt ist Corona DAS Thema, das wie ein dunkler Regenschirm über der ganzen Reise liegt. Mein Gesundheitsstatus ist absolut entscheidend für den Verlauf der Reise. Ob mich die Niederlande ausreisen lassen, oder ob ich in die USA hineindarf. Ohne komplette Grundimmunisierung und aktuellem Test darf man auf Reisen nirgendwo rein oder raus- auch nicht ins Hotel. Also war am wichtigsten, dass ich Corona-frei war und blieb… Ein Punkt, den man zwar mit Maske und Desinfektionsmaßnahmen versuchen kann, in den Griff zu bekommen, aber es ist und bleibt eben nur der Versuch. Bei meiner Abreise war die Inzidenz bei uns über 1700 und das Risiko, sich auf den Flughäfen, auf den Flügen (!!) im Restaurant oder dem Hotel anzustecken, ist immens hoch und DER große Unsicherheitsfaktor. Vor meiner Abreise in Deutschland war ich praktisch nirgendwo, um mich nicht anzustecken. Aber dann? Der Flug dauert 8 Stunden und ich hatte natürlich non-stop meine FFP2-Maske auf. Auch davor im Flughafen, wo ich drei Stunden auf den Abflug wartete. In Boston angekommen, wollte ich dann ratz-fatz meine Flugbox von der Oversize-Baggage-Station abholen. Tja, und so habe ich ihn ausgehändigt bekommen:

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Zerstört! Wie kann man derart stabiles Hartplastik so schroten? Was nun? Zeit hatte ich genug, also erstmal die Suche nach den Baggage-Service von Delta. In meinem Kopf schwirrte es… Es war Donnerstag, Sonntag muss ich einen neuen Kennel haben. Laura anrufen, dass sie mir einen Neuen besorgt? In der Baggage-Station arbeitet eine sehr geduldige und nette Frau namens JOAN. Sie besah sich den Kennel und nahm ohne Diskussion eine Schadenmeldung auf. Ich sollte mir die Kosten für den Kennel dann in Deutschland ersetzen lassen. „Wo kann ich dann den Kennel entsorgen hier am Flughafen? Den kann ich ja nicht mit ins Hotel nehmen, der hat ausgedient“.  Den könne ich einfach hierlassen, den würde sie entsorgen lassen. Sie fragte nach dem Hund in dem Kennel, ob dem was passiert sei. Ich erzählte ihr daraufhin, dass der Kennel erst am Sonntag zum Zuge kommen sollte, um einen Hund abzuholen. Und so einen zugelassenen Flugkennel müsste ich jetzt bis Sonntag irgendwo auftreiben. Sie meinte daraufhin, sie hätten da so ein Ding in der Lost&Found Station, wenn ich den haben wollen würde, wäre das kein Problem. Aha… Ich sagte was von passender Größe für meinen Hund (also nicht kleiner), bereits bei der Buchung angegebene Kennelmaße, etc. Sie zauberte ein Maßband hervor und nahm mich mit in den Raum für Fundsachen. Der Kennel war geringfügig schmaler, aber ausreichend. Ich fragte sie, wie lange der hier schon herumstand (evtl. übertragbare Erkrankungen durch den Reisehund davor). „Zu lange- 4 Wochen“, meinte sie. Seit 4 Wochen steht er ihr hier im Weg und keiner fragt nach ihm. Alle Adressaufkleber seien entfernt worden, der Gepäckaufkleber – der Baggage-Tag -ebenfalls. So sei keine Zuordnung möglich. Trotzdem müsste er noch die Aufbewahrungsfrist lang hier stehen bleiben. Insgesamt 3 Monate. Ich fragte, was denn wäre, wenn sich doch noch jemand für den Kennel meldet? Sie schaute mich mit einem langen Blick an und sagte: „Welcher Kennel…?...“ Alles klar! Sie wollte das Ding los und aus dem Weg haben. Na dann… Ich übernahm den grauen Kennel, räumte die alte Decke raus, schüttelte die Haare des Vorbesitzers raus und nahm ihn mit. Mit etwas Wehmut ließ ich meinen alten Kennel zurück. Aber der Ersatz war einwandfrei:

Ersatzkennel600

Nun ab ins Hotel mit dem sperrigen Ding. Der Shuttle-Bus war sofort da und brachte mich und den Kennel schnell ins Hotel. Dort hatte ich eine kleine Suite für drei Tage gebucht, um mich hier ab- und einzuigeln. Keine Kontakte zu irgendwem, am Sonntag MUSS ich Corona negativ sein, sonst komme ich hier erstmal nicht mehr weg. Deshalb habe ich auch nicht wieder bei Laura übernachtet. Und obwohl ich am St. Patrick’s Day angekommen war und eine schöne Tour durch irische Pubs genau mein Ding wäre, musste ich in Selbstquarantäne, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Der Donnerstag war ja schon Geschichte, kurz nach der Ankunft war ich im Bett verschwunden. Freitag und Samstag erschien ich lediglich um 6 Uhr Ortszeit in dem noch leeren Restaurant zum Frühstück mit Eiern und Speck. Das können die Amis. Jede Form von Backwaren, Waffeln oder Pancakes schmecken und riechen nach nichts und sind nur mit Unmengen an übersüsstem Sirup (geht das überhaupt?) oder Marmelade zu genießen, aber geschmacklich echt lausig. Dann lieber Eier mit Bacon und Unmengen an O-Saft und Wasser. Am letzten Abend trieb mich der Hunger dann doch ins Restaurant und ich habe eine wirklich hervorragende Portion Fish & Chips genossen- herrlich!

Während meines Aufenthalts habe ich endlich mal wieder die Zeit zum Lesen gehabt. Nebenbei habe ich meinen neuen Kennel mit Unmengen an Hand-Desinfektionsgel gesäubert und desinfiziert – besser is…

Dann der entscheidende Tag- der Sonntag. Gleich am Morgen ein Antigen-Selbsttest- NEGATIV!

covid Test600

 

Bis um 11 Uhr durfte ich im Hotel bleiben, dann Maske auf und ab ins Shuttle zum Flughafen. Als erstes auf der Liste: Der Corona-Test. Ich hatte online schon einen Termin gebucht, einen Antigen-Schnelltest. Den gäbe es hier aber nicht mehr, sagte die nette Mitarbeiterin, nur noch normale PCR-Tests (Dauer 24 Stunden) oder den PCR-Schnelltest, Ergebnis in 45 Minuten. Blieb mir eine Wahl? Also der PCR-Schnelltest für schlappe $250.- - kam eh nicht mehr drauf an… Nach einer knappen Stunde dann das Ergebnis, hochoffiziell: NEGATIV!

Gott sei Dank! Jetzt kann ich definitiv zurück nach Europa! Ein ganzes Gebirge fiel mir von den Schultern… Jetzt lagen nur noch zwei „Hürden“ vor mir: Einchecken und Auschecken von Moonie. Damit verbunden der ganze Papierkram und in Holland noch eine tierärztliche Untersuchung. Doch soweit waren wir noch lange nicht. Vorerst musste ich ca. 4 Stunden warten, bis Laura mit Moonie kam. 4 Stunden können seeehr lang sein…

Dann ein Anruf: „Stephanie, we’re here!“ Sie parkte mit ihrem Van vor dem Eingang von Terminal E, holte Moonie aus seinem Kennel und drückte mir die Leine in die Hand, weil sie ja noch einen Parkplatz suchen musste. Da standen wir beide nun in der Eingangshalle zusammen – quasi wie ein Blind Date – und betrachteten einander. Moonie grinste mich an und schnüffelte an meinen Klamotten. Die rochen natürlich immer nach Hund, egal wie viele Tage die Begegnung meiner Kleidung mit meinen Mädels auch her war. Da hatte er ein wenig mit zu tun und ich hatte Zeit, mir mein rosa Einhorn zu betrachten. Mein erster Eindruck: enorme Knochenstärke! Kräftige, geschlossenen Pfoten, absolut korrekter Stand aller Gliedmaßen. Breite Brust, tiefer Brustkorb, hervorragende Oberlinie und eine eindrucksvolle maskuline Ausstrahlung. Markanter Schädel, schöner Stop und ein kräftiges, glattes Vorgesicht. Dann schaute er mich direkt an und ich dachte: „mein Gott- der HAT mal einen Ausdruck – Wahnsinn…“. Dazu natürliche Kippohren (nie geklebt)- ganz wie Laura ihn beschrieben hatte. Der ganze Hund strahlte mit seinen schneeweißen Abzeichen und der lackschwarzen, glänzenden Jacke. Das war mal Liebe auf den ersten Blick 😊 Ich bin ja bekanntermaßen kein Tricolor-Fan, aber an Moonie gibt es absolut nichts, was mir nicht gefällt. Er stand ruhig in der Terminal-Halle herum, bis Laura kam und mich aus meinen verklärten Betrachtungen riss. Ob er mir gefallen würde? Jo! Aber sowas von! Ich kannte ihn bisher nur von Bildern und von Laura’s Beschreibungen, aber wenn die Realität die Erwartungen übertrifft, dann ist das schon ein verdammt gutes Gefühl 😊

Moonie Kennel

Moonie durfte in seinen Flugkennel, während Laura und ich noch ein wenig plauderten und sie mir alle Zertifikate und Bescheinigungen, Testergebnisse, DNA-Tests, Pedigree, AKC-Registration und Championats-Urkunden übergab. Ein dicker Ordner. Wir wollten noch in ein Restaurant am Flughafen, nur waren die leider in Boston hinter der Security, durch die man ohne Ticket nicht kam. Laura hatte kein Ticket, so fiel das gemeinsame leider Essen aus. Sie hatte noch gut 2 Stunden Fahrt nach Hause vor sich, daher verabschiedeten wir uns und ich blieb mit Moonie allein. Wir warteten weitere 2 Stunden, bis ich ihn einchecken konnte. Der Rückflug ging um 22 Uhr, ab 18 Uhr kann man einchecken. Also ab zum KLM-Schalter, an dem sich drei Mitarbeiter langweilten, weil 4 Stunden for Abflug nur wenige bereits einchecken wollen. Neben mir stand ein junges Mädchen, Anfang 20 schätze ich, die mit 2 Flugboxen (ein Chihuahua und eine KATZE!) ebenfalls für den Flug nach Amsterdam einchecken wollte. Sowohl der Chi als auch die Katze saßen in den Boxen wie Stofftiere und rührten sich nicht.

Ich kramte alle meine Papiere zum Einchecken hervor. Meinen Reisepass, das nagelneue Covid-19-PCR-Schnelltest-Zertifikat und meine Impfbescheinigung. Dann die Health-Declaration für die Niederlande, dass ich symptomfrei sei, etc. Für Moonie das amtliche Gesundheitszeugnis mit Siegel vom Staat Massachusetts, Nachweis der Tollwutimpfung, die Akklimatisierungsbescheinigung und die Checkliste von KLM für den Tiertransport. Diese Liste muss der Mitarbeiter der Airline überprüfen, weil KLM strenge Vorschriften für den Versand von lebenden Tieren und den Flugkennel hat. Diese Punkte sind wichtig: (deutsche Übersetzung)

CHECKLISTE, DIE VOR DER ANNAHME VON HAUSTIEREN ALS AUFGEGEBENES GEPÄCK AUSZUFÜLLEN IST:

1. Flugbox

-Ihr Hund oder Ihre Katze muss in der Lage sein, mit aufrechtem Kopf zu stehen (ohne das Dach zu berühren), sich umzudrehen und sich bequem hinzulegen.

-die Flugbox muss aus festem Kunststoff bestehen und eine eingebaute Metalltür haben. Flugboxen aus Holz und Flugboxen mit Kunststofftüren sind nicht zugelassen.

-die Flugbox muss mit zwei leeren Behältern oder einem einzigen Behälter mit zwei Fächern für Futter und Wasser ausgestattet sein.

-der Boden der Flugbox muss mit einer Decke, Zeitungspapier oder anderem saugfähigen Material ausgelegt sein. Stroh ist verboten.

-die Flugboxen muss außen mit einem Aufkleber "Lebende Tiere" und einem Aufkleber "Pfeil nach oben" versehen sein (bei Bedarf von KLM bereitgestellt).

-die Tür muss ein zentrales Verschlusssystem haben, bei dem beide Schlösser oben und unten an der Tür befestigt sind. Türscharniere und Verriegelungsstifte müssen mindestens 1,6 cm über die horizontalen Profile oberhalb und unterhalb der Öffnung hinausragen.

-die beiden Teile der Flugbox müssen durch Bolzen miteinander verbunden sein. Jedes andere Verschlusssystem darf nur in Verbindung mit Bolzen verwendet werden.

-die Räder müssen entfernt oder abgeklebt werden.

2. Alter und Anzahl

-Ihr Hund oder Ihre Katze muss mindestens 15 Wochen alt sein.

-jedes Tier muss in einem eigenen Zwinger reisen. Es können jedoch 2 Katzen oder 2 Hunde vergleichbarer Größe bis zu einem Gewicht von jeweils 14 kg, die miteinander verträglich sind, oder 3 bis zu sechs Monate alte Tiere aus demselben Wurf bis zu einem Gewicht von jeweils 14 kg im selben Zwinger reisen.

3. Dokumente

-der Reisepass des Tieres oder das erforderliche Gesundheitszeugnis müssen in englischer Sprache abgefasst sein. Wir empfehlen dringend, der Flugbox Kopien dieser Dokumente beizufügen. Bringen Sie die Originaldokumente bei der Abfertigung unbedingt mit.

-Gesundheitszeugnis mit Bluttest, wenn Sie aus einem Land mit hohem Tollwutrisiko anreisen.

-die Flugbox muss mit einem Schild versehen sein, auf dem der Name, die Adresse und die Telefonnummer des Reisenden angegeben sind.

-an der Seite der Flugbox muss ein Etikett mit dem Namen des Tieres angebracht sein.

4. Körperliche Verfassung

-Ihr Haustier darf nicht den Eindruck erwecken, dass es körperlich gestört, verletzt oder betäubt ist.

-das Tier darf weder eine Leine noch einen Maulkorb tragen, noch dürfen diese in der Box zurückgelassen werden.

Noch Fragen? Wer mich kennt, der weiß, ich überlasse nichts dem Zufall und bin -mit allen nötigen Dokumenten in x-facher Ausfertigung- vorbereitet. Aber so was von! Den dicken Ordner mit den Unterlagen im Arm, stand ich also vor dem Schalter. Nachdem ich meinen Boarding-Pass bekommen hatte, ging es um Moonie. Ich hatte zwar für ihn reserviert, aber noch nicht bezahlt. Das sollte als erstes geschehen. Kostenpunkt: $400 – ein unerwartetes Schnäppchen! Ich übergab meine Kreditkarte und die Dame am Schalter zog sie durch eine spezielle Vorrichtung an ihrer Tastatur- zzzipp. Und nochmal. Zzipp. Und nochmal. Und nochmal. Ob ich noch eine zweite Karte hätte, der Computer würde meine Karte nicht als Kreditkarte erkennen… Neeiiin- hatte ich nicht. Natürlich nicht. Ich hatte mit dieser Karte gerade mein Hotel und den PCR-Test bezahlt, die Karte an sich war also nicht defekt. Sie versuchte es wieder und wieder. Ja also, da müsse sie jetzt mal ihren Supervisor (Vorgesetzten) holen, der könne das regeln- oder auch nicht… Es dauerte eine halbe Stunde, dann kam ein hünenhafter, bärtiger Kerl von Air France daher, blickte in mein gestresstes und rotgeflecktes Gesicht und meinte trocken: „I help you, no problem“. Air France? Ah ja, die haben ja eine Flight-Alliance mit KLM. Meinetwegen. Er nahm meine Karte und zog sie durch den Computer - zzzipp. Und nochmal. Zzipp. Ob ich noch eine zweite Karte hätte, der Computer würde meine Karte nicht als Kreditkarte erkennen… Mein hysterisches Lachen war wohl Antwort genug…. Ob er es nicht online mit der Nummer der Karte probieren könne? Er tippte so ca. 45 min seelenruhig in seinem Computer herum. Plötzlich blickte er mich an und sagte, dass ich eine Quittung über das abgebuchte Geld per Email erhalten würde (habe ich bis heute nicht) und jetzt mit dem Hund fliegen könne. Oh Gott, endlich!! Er ging mit mir zu Mitarbeiter Nummer drei. Ein älterer Herr, knapp 1,60 m groß, grob 40 kg Lebendgewicht und Inder. Der stand vor dem französischen Hünen wie die Maus vor dem Elefanten. „Check this dog in“- Der Hüne war offensichtlich kein Mann von großen Worten.

Also kam der eifrige Mitarbeiter Nummer drei auf mich zu und wollte mit mir und Moonie hinter die Schalter gehen, wo Gepäckhunde übergeben werden. Wie jetzt? Was ist mit der Checkliste? Und den ganzen Papieren? Ich drückte dem Herrn meine Checkliste von KLM in die Hand. Er guckte mich an und fragte mich, was das denn wäre. Wie?!? Was das denn wäre!?! Er sei bei Air France und da gibt es so eine Liste nicht. Zumindest nicht, dass er es wüsste. Ich klärte ihn darüber auf, dass eine-von ihm kontrollierte Liste- an den Kennel geheftet wird und eine Kopie davon zusammen mit den Begleitpapieren aufbewahrt wird. Begleitpapiere? Für einen Koffer? Kennt er nicht, braucht er nicht. Vielleicht der Zoll, aber er nicht. So einfach ließ ich ihn aber nicht von der Leine! Wenn der Hund in Holland ankommt, und die Papiere fehlen, dann stecken die ihn doch sofort in Quarantäne! Nix da. Ich bestand auf die ausgefüllte Liste mit den einzeln abgehakten Punkten, versehen mit seiner Unterschrift und Stempel von KLM (meinetwegen auch Air France). Ich hielt ihm die Liste unter die Nase und forderte ihn auf, sie auszufüllen und an den Kennel zu heften. Er schaute mich verunsichert an, nahm die Liste und hakte alles ab. Einfach so. Dann trug er die Flugnummer ein und unterschrieb. Mit seinem Vornamen. Emid. Mehr nicht. Stempel hätte er nicht. Ach ja- und Klebeband, um den Zettel an dem Kennel anzuheften, leider auch nicht. Nun- kein Problem! Was hat die moderne Frau immer auf Reisen dabei? Ja klar, eine Rolle Panzertape- man weiß ja nie, ob man sie nicht mal braucht. Also wurde der Zettel mit silbernem Panzertape am Kennel befestigt. Dann wollte er mit mir wieder los, um den Hund zu übergeben. Auf meinem Kennel stand zwar meine Heimatadresse, aber nicht, welche Maschine, welcher Flug, welches Ziel, etc. etc. Auf gut Deutsch: der Kennel könnte ja sonst wo landen! Darauf angesprochen, kratzte er sich am Kopf und meinte, er könne mir ein Baggage-Tag - also einen Gepäck-Aufkleber anbieten. Da würde ja alles drauf vermerkt sein. Wem das Gepäckstück gehört, für welchen Flug es gebucht ist. Na gut. Mir kamen in Gedanken Erinnerungen hoch an den Flug mit Frostie damals, In Israel hatte sich auch keiner für Papiere interessiert und er ist damals einfach als Koffer gereist. Also dann mal ab zur Übergabe an die Mitarbeiter der Gepäckabteilung.

Ich wartete dort mit der jungen Frau mit dem Chi und der Katze. Ich schielte auf den oberen Kennel und sah, dass dort eine Adresse in Dresden vermerkt war. Ah! Eine Landsmännin! Ich quatschte sie an und fragte sie, ob man denn bei ihr die Papiere der Tiere überprüft hätte und ob man für Katzen den gleichen Aufwand betreiben würde. Sie starrte mich an und unterbrach mich dann. Sie könne nicht gut deutsch sprechen- ein Au-Pair auf dem Weg nach Dresden. Also fragte ich in Englisch. Sie war doch etwas verwirrt- weil, ja also – was denn für Papiere für die Tiere? Gegenfrage meinerseits: Ob sie ab Amsterdam mit dem Zug oder Bus weiterreisen würde, oder weiterfliegen nach Dresden, also die offizielle Einfuhr der Hunde in die EU über Deutschland (die WOLLEN alle Papiere sehen, die der Amtsschimmel erschaffen hat) erfolgen soll. Ich erfuhr: über Dresden. Amsterdam wäre nur ein Zwischenstop. Ich rührte nicht weiter in dem sich ankündigenden Schlamassel herum, sondern wünschte nur „Good Luck!“.

Moonie wurde ordnungsgemäß für den Transport übergeben und ich musste dann weitere 2 Stunden auf den Abflug warten. Endlich im Flieger, begrüßte uns eine (durchgehend blonde) niederländische Crew und ich schnappte mir gleich einen der zuckersüßen Flugbegleiter und fragte, ob mein Hund an Bord sei. Großer grauer Kennel. Ja klar, er würde gleich nachschauen. 10 Minuten später kam er wieder: „Ja, alles ist ok, Ihre Katze ist mit an Bord!“. Nix Katze! Ob auch ein Hund in einem großen, grau… „Ja ein großer schwarzer Hund“ sei auch mit an Bord. Na super. Wenn Moonie erstmal an Bord ist, kann ja nicht mehr viel passieren.

Der Flug war mit nur 6 Stunden recht kurz, zumal es ein Nachtflug war und alle Passagiere schliefen- oder es versuchten. Man glaubt gar nicht, in was für interessanten Stellungen man schlafen kann… mit FFP2-Maske! Die trug ich bei der Ankunft nun schon seit 21 Stunden ununterbrochen. Und ich bin Asthmatiker. Wehe, mir läuft nochmal so ein Weichei über den Weg, das mir erzählen will, dass es durch die Maske ja gaaar nicht atmen könne…

In Amsterdam gibt es für alle ankommenden Flüge nur eine Gepäckhalle. 12 Bänder für normales Gepäck und ein großes Band für Übergrößen-Gepäck. So wie Moonie. Der sollte allerdings jetzt auf der Tierstation sein, durchgecheckt werden und die Papiere kontrolliert, bevor er in die EU einreisen darf. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre ritt mich dann doch der Teufel und ich wagte einen Blick auf das Übergepäck-Laufband. Neben dem Laufband war eine kleine Nische für die Ausgabe von Surfbrettern, Musikinstrumenten und – Flugboxen! Auf Nachfrage sollte ich dortbleiben, wenn mit dem Hund und seinen Papieren (welche Papiere???) alles in Ordnung wäre, würde er dort durch die Tür mit dem Fahrstuhl geliefert werden. Also wartete ich dort geschlagene 45 Minuten und überlegte, ob mein Hund vielleicht gerade in dem Flieger nach Dresden sitzt… zusammen mit dem Chi und der Katze.

Endlich ging die Fahrstuhltür auf und ein netter Herr brachte mir Moonie in seiner Box. Das wäre mein Hund? JA! Ob er die Papiere sehen wollte, für den Hund? Nö. Er wäre nur ein Mitarbeiter vom Rollfeld und beauftragt, den Kennel samt Inhalt hier abzuliefern. Als Gepäckstück. Ach nee… Na gut, wenn es denn so sein soll… Mal wieder… Ein Dankeschön für dieses erneute Geschenk an das Universum, Moonie auf den Gepäckwagen und ab Richtung Ausgang. Die beiden Jungs vom Zoll wollten auch nichts von mir, alles ok – super! Ich suchte den Ausgang und fand mich dann unter freiem Himmel bei den Taxiständen wieder. Doch wo war Dirk, um mich einzusammeln? Ein kurzer Anruf von ihm: „Bin auf Parkebene 1“ - „Bin am Taxistand“ – „Wo ist der Taxistand?“ – „Wo ist Parkebene 1?“ Wir einigten uns darauf, dass ich bei den Taxis bleibe und Dirk mich dann sucht und – hoffentlich – findet. Das tat er dann überraschend schnell und nach nicht mal 10 Minuten waren wir am Auto. Moonie durfte dann mal die Betonpoller der Parkebene benetzen und danach ging es gut 4 Stunden nach Hause… Endlich!

Eine Woche später...

Moonie ist ersteinmal angekommen. Jeden Tag lernt er dazu was es heißt, ein Familienhund zu sein. Er ist erfreulicherweise von meinen Mädels innerhalb kürzester Zeit "eingebürgert worden". Das liegt mit Sicherheit an seinem absolut einwandfreiem Sozialverhalten, er sucht keinen Streit und ist nicht übermäßig aufdringlich den Hündinnen gegenüber. Er spielt gerne, was gerade bei den Jüngeren gut ankommt. Und er hat auch schon gelernt, was es heißt, ein echter Heatherland zu sein- ein Couch-Lümmler 😊

Moonie Couch1

gemeinsames, abendliches Relaxen im Dimmerlicht...

Jetzt kommt mal wieder der Punkt, an dem ich mich bedanken möchte. Bei meinem Mann Dirk, der u.a. insgesamt 1800 Kilometer zu jeder Tages- und Nachtzeit gefahren ist, um mich nach Amsterdam zu bringen und wieder abzuholen. Ein Dank an Carmen, die sich während der beiden Tage, an denen Dirk durch die Weltgeschichte gefahren ist, ganz toll um meine Hundemädels gekümmert hat. Und ein Dank an Laura, ohne deren Engagement und Wille, alle Ämter und Behörden abzulaufen, um alles für Moonie zu besorgen und zu regeln, nie möglich gewesen wäre. Und an ihre Bereitschaft, ihr Versprechen einzulösen und mir so einen hervorragenden, liebenswerten Hund zu überlassen -so weit weg nach Europa. Danke euch allen!